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Fogging (Das Phänomen "Schwarze Wohnungen") |
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Der Begriff "Fogging" beschreibt das Phänomen, dass mit
Beginn der Heizperiode plötzlich schwarze, schmierige Beläge an Wänden, Decken,
Fenstern und Möbeln auftreten.
Nach bisherigem Kenntnisstand besteht durch den Belag zwar keine akute
Gesundheitsgefährdung, aber die Wohnqualität wird erheblich beeinträchtigt.
Die Ablagerungen zeigen sich oft nach Renovierungen - oft mit mehrwöchiger
bis mehrmonatiger Verzögerung. Betroffen sein können einzelne Räume, in
einigen Fällen auch ganze Wohnungen. Der schmierige Film ist eine Ablagerung
von schwerflüchtigen organischen Verbindungen und Staubteilchen. |
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Wann taucht das Phänomen "Fogging" auf ? |
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Die schwarzen Beläge zeigen sich fast ausschließlich
während der Heizperiode. Ein direkter Einfluss der Heizungssysteme kann
ausgeschlossen werden. Ebenso gibt es normalerweise keine Ursachen
außerhalb der Wohnung, etwa in Russeinträgen von außen.
Die Ablagerungen entstehen, nachdem renoviert wurde und/oder nachdem
eine neue Wohnung in einem neu errichteten Gebäude bezogen wurde.
Zwischen den Renovierungsarbeiten und dem erstmaligen Auftreten der
Beläge können einige Monate vergehen - in der Regel wurde im Sommer
renoviert und im darauf folgenden Winter entsteht das Problem. In
Einzelfällen kann die Renovierung aber auch ein bis zwei Jahre
zurückliegen. Die Beläge selbst bilden sich - zum Teil massiv -
während der Heizperiode innerhalb weniger Wochen, manchmal sogar
innerhalb weniger Tage. |
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Welche Ursachen haben "Schwarze Wohnungen"? |
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Bei der Renovierung von Wohnungen werden oft Produkte (z.B.
Farben, Lacke und Klebstoffe für Teppichboden) verwendet, die
schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC) enthalten. Diese
Verbindungen werden anschließend über Monate an die Raumluft
abgegeben.
Sie sind geruchlos und in den bisher gemessenen Konzentrationen
nicht gesundheitsschädlich. Aber: Sie führen zusammen mit
Schwebstaubteilchen, die in der Raumluft und der Außenluft immer
vorhanden sind, zu einem "Zusammenkleben" kleiner
Staubteilchen zu größeren Einheiten. Bei weiteren ungünstigen
Begleitumständen setzten sie sich als schmierige Beläge an Wänden
und anderen Flächen im Raum ab.
Besonders stark betroffen sind Außenwände, Fenster,
kunststoffhaltige Materialien - aber auch verschiedene
Einrichtungsgegenstände wie Vorhänge, Kühlschränke, Fernsehgeräte
und sonstige elektronische Geräte. Strömungs- technische und thermische
Einflüsse bestimmen zudem, wo sich die Beläge absetzen.
Staubteilchen können im Raum verteilt werden und auch beim
Vorbeiströmen an Materialoberflächen mit schwerflüchtigen organischen
Verbindungen in Kontakt kommen - der so genannte Klebefilmeffekt -,
was dann ebenfalls zu den schmierigen Ablagerungen führt.
Zusätzlich müssen noch einige der folgenden Begleitumstände
vorkommen: |
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bauliche Mängel (z.B. kalte Wandbereiche oder Wärmebrücken,
an denen sich bevorzugt Staubpartikel absetzen) |
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ein verstärkter Gebrauch von Öllämpchen und rußenden Kerzen
während der Heizperiode |
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ein erhöhtes elektrostatisches Potenzial in der Raumluft, z.B. durch niedrige
relative Luftfeuchte) |
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ungünstige strömungstechnische Einflüsse (z.B Verwirbelungszonen aufsteigender
Luft im Raum) |
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eine erhöhte Staubkonzentrationen in der Raumluft (z.B. durch Tabakrauch) |
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das völlige Abschalten der Heizung während Abwesenheit der Bewohner |
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ein ungenügender Luftaustausch (z.B. durch unzureichendes Lüften) |
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Wie gefährlich ist Fogging für die Gesundheit der Bewohner ? |
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Das Auftreten der schwarzen Beläge alleine - d.h. ohne Kombination
mit anderen Einflüssen wie z.B. Schimmel - hat nach dem gegenwärtigen
Kenntnistand keine akute Gefährdung der Bewohner zur Folge.
Aber: Der Schmierfilm mindert die Wohnqualität zum Teil
erheblich. |
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Was kann man gegen Fogging tun ? |
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Die Ursachen müssen im Einzelfall geklärt und die Beläge so
schnell wie möglich beseitigt werden. Das bedeutet in den meisten
Fällen eine erneute Renovierung unter Verwendung von Produkten, die
möglichst wenig SVOCs (z.B. Weichmacher) enthalten.
Einzelne Hersteller bieten bereits derartige Produkte an. An dieser
Stelle sei nochmals betont, dass die Verwendung weichmacherhaltiger
Produkte nicht zwangsläufig zu den schwarzen Ablagerungen führen
muss, sondern in der Regel erst das Zusammenwirken mit den oben genannten
anderen Faktoren dazu führen kann.
Noch sind nicht alle Fragen zum Phänomen der "Schwarzen
Wohnungen" geklärt. Offen ist beispielsweise, welchen Beitrag
einzelne Produkte konkret zum Entstehen der Ablagerungen leisten.
Deshalb können derzeit auch keine verbindlichen Empfehlungen für oder
gegen die Verwendung einzelner, bestimmter Produkte zur Vermeidung
oder Vorbeugung des Fogging-Phänomens gegeben werden. |
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Ratgeber des Umweltbundesamtes |
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Ausführliche Informationen zum Thema enthält der kostenlose Ratgeber
Attacke des schwarzen Staubes - Das Phänomen "Schwarze Wohnungen"
des Umweltbundesamtes.
Die Veröffentlichung steht ausschließlich als PDF-Datei zur Verfügung:
→
Ratgeber des Umweltbundesamtes.
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Kontaktadresse: |
Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 / 2103-2416
Mail: buergerservice@uba.de
Web: www.umweltbundesamt.de
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